Bricht immer, wenn Sie jemanden kritisieren, direkt ein Streit vom Zaun oder wollen die Leute überhaupt nicht hören, was Sie zu sagen haben? Dann ist dieser Blogbeitrag gewiss nützlich für Sie!
Hallo liebe Blogleser, wir knüpfen am Thema von letztem Mal an und sprechen wieder über gekonntes Feedback geben. Diesmal etwas konkreter: über negative Kritik. Was Sie hier lesen werden, geht auf die Sprachmuster der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg zurück!

Denken Sie an den letzten Beitrag zurück: die Sandwich-Methode beinhaltet eine gute Portion positives Feedback. Was aber tun, wenn Sie nur negatives Feedback haben? Beispielsweise wenn eine konkrete Aufgabe, sei es im Beruflichen oder im Privaten, absolut falsch oder gar nicht ausgeführt wurde? Plump zu sagen: „Ganz ehrlich, mich stört so sehr, dass du…“ wird offensichtlich nicht gut ankommen. Zu indirekt formulieren ist jedoch auch nicht zielführend, denn so wird das Feedback möglicherweise nicht richtig aufgenommen und als „nicht so wichtig“ eingeordnet. Daher also die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg.

In der gewaltfreien Kommunikation geht man von einem grundsätzlich einfühlsamen Menschen aus, einem empathischen Menschenbild. Nur die Bewertung, die wir über die Welt treffen, trennt uns oft davon. An dieser Stelle wird Kommunikation häufig schwierig. Wir zerlegen sie also in 4 Schritte:

I. Beobachtung

Krishna sagt: „Die größte Kunst ist es zu beobachten ohne zu urteilen.“ Und genau das ist hier wichtig. Angenommen ein delegierte Aufgabe wird von Ihrem Kollegen nicht erledigt. Sagen Sie nicht: „Seit 3 Wochen schiebst du die Aufgabe vor dir her!“ Das Aufschieben ist bereits eine Bewertung. Klar, es könnte so sein, doch die objektive wertungsfreie Beobachtung wäre: „Du hast die Aufgabe seit 3 Wochen nicht gemacht.“

II. Gefühle

Gefühle sind genauso Teil der Wahrnehmung wie die Beobachtung. Es ist unsinnig sie herunterzuspülen. Es ist also in Ordnung zu sagen: „Du hast die Aufgabe seit 3 Wochen nicht gemacht und deshalb bin ich wütend und genervt. Bitte erledige die Aufgabe jetzt.“ So viel Ehrlichkeit können Sie Ihrem Gegenüber zumuten.

III. Bedürfnisse

Die Gefühle stammen nicht von irgendwo her, sondern erwachsen aus darunter liegenden Bedürfnissen. Auch diese anzuerkennen und auszusprechen ist wichtig! Stehe zu den Bedürfnissen, die hinter den Emotionen von Punkt 2 stehen.

IV. Bitte

Was wünschen Sie sich von der anderen Person? Formulieren Sie auch hier wieder konkret und deutlich! Nicht: „Ich fände es ganz gut, wenn du das dann mal machen könntest…“ sondern eine deutliche Bitte formulieren! Achten Sie dabei auf einen positiven Satz à la „Ich bitte dich die Aufgaben in Zukunft pünktlich zu machen.“ und vermeiden Sie negative Formulierungen, in denen Sie nur konkretisieren, was Sie eben nicht wollen.

Wie könnte also ein negatives Feedback gemäß der gewaltfreien Kommunikation aussehen? In etwa so:

„Du hast jetzt seit 3 Tagen die Aufgabe nicht erledigt, die ich dir gegeben habe und das macht mich wütend und ärgert mich auch, weil ich ein Team haben möchte, dass gut zusammen arbeitet, die Aufgaben pünktlich bearbeitet, so dass wir schnell die Projekte fertig bekommen. Deswegen, könntest du bitte die Aufgaben künftig pünktlich fertig machen und diese Aufgabe bis übermorgen fertig stellen?

Erkennen Sie die 4 Schritte wieder? Nicht schwierig und eine gute Methode, um negatives Feedback rüber zu bringen! Das war es soweit von uns für diese Woche! Wir lesen uns wieder in 2 Wochen.

Autor: Marc Haase
Junior Consultant SEC GmbH
Economics (B.Sc.), Political Science (M.A.)